Auch ich in Arkadien
Reise mit dem PfeiferMobil durch Italien auf den Spuren von Goethe | 2010
Auch ich in Arkadien | Postkarten | Fotographie
Goethe, «Italienische Reise», S. 153: «…Ich bemerkte wohl, dass Tischbein mich öfters aufmerksam betrachtete, und nun zeigt sich‘s, dass er mein Porträt zu malen gedenkt… Ich soll in Lebensgrösse als Reisender, in einen weissen Mantel gehüllt, in freier Luft auf einem umgestürzten Obelisken sitzend, vorgestellt werden, die tief im Hintergrund liegenden Ruinen der Campagna di Roma überschauend…»
In jeder auch von Goethe besuchten Stadt wurden Postkarten gekauft. Die abgebildeten Standpunkte, von denen aus die Postkarte gemacht wurde, suchten wir auf und stellten genau den gleichen Ausschnitt nach. Das Klischee wurde kopiert. Im Bild erscheint die weisse Figur als stellvertretender Tourist: «Auch ich in Arkadien».
Souvenir | Postkartenversand | Loch, Stempelabdruck
Goethe, «Italienische Reise», S. 152: «…indem Tischbein mir eine Reihe Kopien nach den besten Meister fertigen liesse, ….die erst in Deutschland, wo man von den Originalen entfernt ist, an Wert gewinnen und mich an das Beste erinnern werden…»
S. 176: «…Das schönste Papier ist gekauft, und wir nehmen uns vor, darauf zu zeichnen, obgleich die Menge, die Schönheit und der Glanz der Gegenstände höchst wahrscheinlich unserem guten Willen Grenzen setzt…»
S. 287: «… Kniep hatte eine recht bedeutende Ferne umrissen, weil aber der Mittel- und Vordergrund gar zu abscheulich war, setzte er, geschmackvoll scherzend, ein Poussinsches Vorderteil daran, welches ihm nichts kostete und das Bild zu einem ganz hübschen Bildchen machten. Wieviele malerische Reisen mögen dergleichen Halbwahrheiten enthalten…»
Die für die Fotografien nicht verwendeten Postkarten wurden mit einem 2cm grossen Guckloch versehen (das Bildklischee durchbrochen), mit dem Satz «Mi sono perso» gestempelt und an Kunsträume, Kunstliebhaber und Freunde in alle Himmelsrichtungen verschickt. Jede verschickte Postkarte ist ein Unikat.
Siehe auch Dokumentation auf PfeiferMobil
Also me in Arcadia | postcards | photography
Goethe, “Journey to Italy”, p. 153: “…I noticed that Tischbein often looked at me attentively, and now it turns out that he intends to paint my portrait… I am to be presented life-size as a traveller, wrapped in a white coat, sitting in the open air on an overturned obelisk, overlooking the ruins of the Campagna di Roma lying deep in the background…”_
Postcards were bought in every city Goethe also visited. We looked for the pictured points of view from which the postcard was made and recreated exactly the same section. The cliché was copied. In the picture, the white figure appears as a deputy tourist: “Me too in Arcadia”.
Souvenir | postcard sending | hole, stamp print
Goethe, “Journey to Italy”, p. 152: “…by having Tischbein make me a series of copies after the best masters, … which will only gain in value and remind me of the best in Germany, where one is removed from the originals…”
176: “…The most beautiful paper is bought, and we intend to draw on it, although the quantity, the beauty and the shine of the objects will most likely limit our good will…”.
S. 287: “… Kniep had sketched out a rather significant distance, but because the middle and foreground were too horrible, he added, joking tastefully, a Poussin front, which cost him nothing and made the picture a very pretty one. How many picturesque journeys may contain half-truths of this kind…”
The postcards not used for the photographs were provided with a 2cm peephole (breaking the picture cliché), stamped with the sentence “Mi sono perso” and sent to art spaces, art lovers and friends in all directions. Each postcard sent is unique.
See also documentation on PfeiferMobil